Berlin
1913 -
Paris
1951
Unter dem Namen Alfred Otto Wolfgang Schulze wird Wols 1913 in Berlin geboren. Er gilt als einer der wichtigsten Künstler der Moderne.
Mit seiner Familie siedelt Wols 1919 nach Dresden über. 1927 beginnt hier sein lebhaftes Interesse für Malerei. Vor allem Paul Klee, Otto Dix und George Grosz beeindrucken ihn stark. Der Künstler beginnt 1930 eine Fotografenlehre. 1932 nimmt Wols Unterricht an der Reiman-Schule, der Kunstgewerbeschule in Berlin. Wols, der sich um die Aufnahme am Bauhaus bewerben will, wird von Moholy-Nagy geraten, nach Paris zu gehen. In Paris schreibt, malt und arbeitet er als Porträtfotograf und Deutschlehrer.
1937 erhält Wols seinen ersten großen Auftrag als Fotograf für die Pariser Weltausstellung. Bei Aix-en-Provence wird der Künstler, am Beginn des Kriegs, interniert. 1940 flüchtet Wols und lebt versteckt in Cassis bei Marseille, wo er v.a. zeichnet und aquarelliert. Vor den Deutschen muss der Künstler 1942 nach Montélimar fliehen.
Nach Paris zurückgekehrt findet 1945 eine erste Ausstellung seiner Aquarelle in der Galerie Drouin statt, die allerdings erfolglos bleibt. Eine weitere Ausstellung in derselben Galerie wird zwei Jahre später zur Sensation.
Eine Begegnung mit J.-P. Sartre und S. de Beauvoir führt zur Auseinandersetzung mit der Philosophie des Existenzialismus. Das wirkt sich auch auf die künstlerische Arbeit von Wols aus.
Wols schafft als einer der Vorbereiter des Informel und Hauptvertreter des Tachismus, zunächst vom psychischen Automatismus der Surrealisten beeinflusst, unter dem Dachbegriff "Zirkus Wols" ein vielfältiges Werk. In ihm befruchten sich die verschiedenen Aspekte anhaltend gegenseitig.
Wols beschäftigt sich neben der Malerei und Grafik ausgiebig mit Fotografie. Seine musikalischen und literarischen Talente bezieht er ebenso in sein künstlerisches Schaffen ein. Figurative Elemente, aber auch freie Improvisationen und Abstraktionen, kommen in seinem malerischen Werk nebeneinander vor.
Wols lässt als Autodidakt seine Kunst spontan und direkt entstehen. In einer freien Bildstruktur kommt dem Zufall eine entscheidende Rolle zu. Den Künstler interessiert in seinem späteren Schaffen vor allem die Verbindung von heftigen Pinselstrichen mit einer zum Relief tendierenden Malstruktur. Von 1955 bis 1964 ist Wols, nach seinem Tod im Jahre 1951, auf der Kasseler documenta II und III vertreten.
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